Frühjahrswanderng im Göhltal bei Moresnet am 23. März 2024
 

Zunächst ging es von Kelmis die Göhl entlang auf der alten Bahntrasse nach Moresnet. Der an der Nationalstraße kurz oberhalb der Göhl ausgestellte Wagen ist bis zum Ende des Betriebs in den 1950er-Jahren auf dieser Strecke gefahren.

In Moresnet mündete die Trasse dann in die Bahn von Welkenraedt über Plombières nach Gemmenich, wo sie in die Strecke von Montzen nach Aachen (West) einfädelte.

Ab Moresnet wachsen im alten Bahneinschnitt zahlreiche Narzissen. Dieses Jahr wurden allerdings kaum blühende Pflanzen und auch nur wenig Fruchtansätze gefunden. Die Ursache ist unklar.

Wegen des ungewöhnlich warmen Frühjahrs konnten allerdings etliche weitere Frühjahrsblüher angetroffen werden, die ihrer normalen Blütezeit um Wochen voraus waren.

Ab der alten Eisenbahnbrücke über die Göhl führte der Weg zurück, immer die Göhl entlang über schmale Pfade und auch einfach weglos über die Talwiesen.

 Überall in den Wäldern stand hier massenhaft Bär-Lauch (Allium ursinum)

Dazwischen gab es immer wieder Frühjahrsblüher, die typisch für anspruchsvollere Laubwälder sind. Hier wird gerade das Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) demonstriert.

   

Kurz vor Moresnet öffnet sich der Blick auf das Moresneter Viadukt, von dem hier allerdings nur ein Bruchteil zu sehen ist. Mit 1107m Länge ist es die größte Eisen- bzw. Stahlbrücke Europas! 1915-17 ursprünglich für militärische Zwecke erbaut, geht heute fast der ganze Bahngüterverkehr zwischen Belgien und Deutschland über diese Brücke.

 

Hinter dem Viadukt wurden weitere bemerkenswerte Auwaldarten angetroffen, links das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) mit dem schon fast verblühten, purpurnen Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida). Oben der Wald-Gelbstern (Gagea lutea), unten das unscheinbare Moschuskraut (Adoxa moschatellina).

 

Fast 4 Wochen vor der Blütezeit in normalen Frühjahren wurde auch noch die Schuppenwurz (Lathraea squamaria) in üppigen Beständen gefunden. Dieser Vollschmarotzer besitzt kein Blattgrün sondern holt sich alles, Wasser, Mineralien, Kohlenhydrate, aus den Wurzeln von Laubbäumen, in diesem Fall ein paar uralten Eschen. Die Art gehölrte früher zu den Rachenblütlern, gilt aber heute als Sommerwurzgewächs.