Exkursion „Gärten, Parks, Burgen und Schlösser in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg“ vom 27. Juni – 4. August 2008)


30.06.2008

Chateau Annevoie-Rouillon

Annevoie liegt in den bewaldeten Hügeln oberhalb des Maastals südlich von Namur. Die hügelige Lage und der Überfluss an Wasser veranlassten Charles-Alexis de Montpellier, zwischen 1758 und 1778 Gärten in Konkurrenz zur Villa d´Este in Italien zu schaffen. Alle Brunnen und Kaskaden werden durch natürlichen Wasserdruck erzeugt. Das Speicherbecken des Grand Canal ermöglicht Fontänen von bis zu 6 m Höhe.

 

Die Grande allée hinter dem Schloss zeigt Trompe l´œil-Statuen der vier Jahreszeiten. Zweidimensionale Darstellungen wie aus einem Ausschneidebogen, aber erstaunlich effektvoll .

Das sprudelnde Geräusch des Wassers sorgt für das Gefühl ständiger Erfrischung. Um den Grand Canal mit genügend Wasser zu versorgen, sind mehrere Quellen in der Umgebung des Dorfes Annevoie gefasst und zum Schloss geleitet worden. Der Garten lebt davon, dass er in allen Teilen von Wasser durchflossen wird. Die vielen Bäume des Parks zeichnen schöne Licht- und Schattenmuster und mildern die formale Strenge.

Das Schloss und die Gärten von Annevoie befinden sich auch heute noch in Privatbesitz, werden gut gepflegt und möglicherweise konzeptionell noch erweitert. Angedacht ist, eine fußläufige Verbindung zum Maastal herzustellen.

 

 

Le Jardins de Freÿr

Der Bau des rosafarbenen Backsteinschlosses von Freÿr begann 1571 und dauerte das folgende Jahrhundert. Als Ludwig XIV. Dinant belagern ließ, nahm er im Schloss Quartier.
Im 18. Jahrhundert wurden die Eigentümer, die Beaufort-Spontins, in den Adelsstand erhoben und das Schloss entsprechend dem neuen Status umgestaltet. Zur selben Zelt legte man die Gärten an. 1759 wurden sie in drei lange, parallel zum Fluss verlaufende Terrassen geteilt. Im folgenden Jahr entstand eine Kreuzachse. Aber erst um 1774 wurde dieser Achse ein Blickfang in Form eines Pavillons beigefügt.


Bemerkenswert sind die in weißen Caisses de Versailles wachsenden Orangenbäumchen. Diese stammen vom Hof Stanislas Lesczyńskis in Nancy und sind fast 300 Jahre alt. Während der Französischen Revolution bot der dortige Bürgermeister sie der Nationalversammlung an, aber Robespierre stürzte und 33 der ursprünglich 50 Bäumchen wurden gerettet. Im letzten Krieg half eine Sonderration Kohlen, die Bäumchen über den Winter zu bringen. Man heizte damals die Orangerie am Ende der Terrasse.

 

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