Abendexkursion im Aachener Stadtwaldt am 15. Sept. 2022
 

Ausgehend von einem Wanderparkplatz an der Lütticher Straße wurden auf einem Rundweg um den Brandenberg Allgemeines über Farne erläutert und dies an konkreten Beispielen demonstriert.


Als Erstes wurde der Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina) angetroffen. Bei Farnen ist das definitve Unterscheidungsmerkmal die Anordnung der Sporenkapseln auf der Blattunterseite. Die sind zwar selbst mikroskopisch klein, aber so zahlreich, dass diese Häufchen oft mit bloßem Auge erkennbar sind. Beim Frauenfarn sind sie länglich-strichförmig (Abb. unten).

 

Beim Wurmfarn (Dryopteris) sind die Sporenhäufchen rund. Eine Gruppe mit spitzer gesägten Fiederchen letzter Ordnung heißt im Deutschen deshalb auch Dornfarne.

Oben und links ist der Breitblättrige Dornfarn (Dryopteris dilatata) abgebildet. Die Wedel -wie man bei Farnen die Blätter nennt- sind 3-4fach zerteilt. Die Spreuschuppen an der Basis der Wedel sind Auswüchse der Haut, also keine Blätter. Beim Breitblättrigen Dornfarn sind sie zahlreich und mit dunklem Zentrum. Beim Gewöhnlichen Dornfarn (D. carthusiana) (s. unten) sind sie heller und gleichmäßig durchscheinend.

Der Gewöhnliche Dornfarn oder Karthäuserfarn ist meist kleiner und weniger stark aufgefiedert

 

Einer der häufigsten Farne ist der Gewöhnliche Wurmfarn (D. filix-mas). Er ist nur 2fach gefiedert und hat sehr große Sporenhäufchen.

Ziemlich selten und die größte botanische Rarität des Aachener Stadtwalds ist dagegen Borrers Schuppen-Wurmfarn (D. borreri). Der umständliche deutsche Name kommt daher, dass die Art früher unter der Sammelart Schuppen-Wurmfarn (D. affinis) subsumiert wurde. Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal gegen den Gewöhnlichen Wurmfarn ist die schwarze Basis der Fiederstielchen (roter Pfeil).

 

Alle Arten im Vergleich, v.l.n.r.: Frauenfarn, Breitblättriger Dornfarn, Gewöhnlicher Wurmfarn, Gew. Dornfarn, Borrers Schuppen-Wurmfarn.

 

Zum Schluss wurde überraschend noch ein weiterer Farn gefunden, wegen des ungünstigen Standorts in einem Fichtenforst allerdings nur in einem sehr mickrigen Exemplar.

Beim Adlerfarn (Pteridium aquilinum) stehen die Wedel nicht in Rosetten sondern entspringen einzeln einem kriechenden Rhizom. Sie wachsen senkrecht hervor, so dass Laien das leicht für einen Spross mit seitlichen Blättern halten. Was links zu sehen ist, ist aber nur ein einziger Wedel.

Die Exkursion klang in gemütlicher Runde in einem bekannten Ausflugslokal aus.