Frühjahrswanderung rund um Urft
 

Am 1. April 2012 fand sich eine kleine Truppe zur Frühjahrswanderung in Urft am Westrand der Sötenicher Kalkmulde. Thema war der Vorfrühlingsaspekt in den Buchenwäldern auf Kalkuntergrund. Bevor es in die Botanik ging, haben wir allerdings noch einen Abstecher zur römischen Wasserleitung gemacht, die aus Quellen um Urft herum bestes Wasser zu den vornehmen römischen Häusern nach Köln geleitet hat, und am Ortsrand von Urft -wenige Kilometer von den Quellbrunnen der Leitung- aufgeschlossen ist. Der Hund sieht so aus, als wenn er noch von den Römern zurückgelassen worden wäre, um die Leitung zu bewachen; es ist aber der Belgische Schäferhund eines Exkursionsteilnehmers.

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Dann ging es das Urfttal hinauf durch Buchenwälder auf dem Kalkboden der Sötenicher Kalkmulde. Überwiegend handelt es sich um Haargersten-Buchenwald (Hordelymo-Fagetum), zum Teil auch um Orchideen-Buchenwald (Carici-Fagetum), was allerdings im Vorfrühling im Gelände nicht zu unterscheiden ist.

Eine bezeichnende Art ist das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura).


Der Seidelbast (Daphne mezereum) hat eigentlich eine größere ökologische Amplitude, kommt aber heute fast nur noch in Kalkbuchenwäldern vor. Auf der Wanderung konnten mehrfach blühende Exemplare angetroffen werden.

Typisch für das luftfeuchte Mittelgebirgsklima sind die zahlreichen Flechten.
Die auffällige gelbe Flechte links ist Xanthoria parietina, die in der Eifel häufig auf den Borken von 'Bäumen wächst.


Über das Eichtertal führte der Weg über die Höhe zurück, wo das Gruppenfoto entstand. Da der Fotograf naturgemäß auf dem Foto nicht erscheint, unten noch mal die Gruppe mit getauschtem Fotografen.

In dem Buchenwald hier gibt es einen spektakulären Massenbestand des Bärlauchs (Allium ursinum). Vor einigen Jahren hat der Kyrill-Sturm ordentlich abgeräumt; einige Wurzelteller umgestürzter Bäume sind heute noch zu finden (oben). Durch die naturnahe Altersstruktur mit vielen jüngeren Buchen hat sich der Wald ziemlich schnell wieder erholt. Auf der Wanderung zeigten sich die Bärlauchbestände unbeeindruckt. Die frischen Blätter waren unmittelbar zuvor ausgetrieben und verbreiteten im ganzen Wald den charakteristischen Geruch (unten).

Die Wanderung endete in Schröders Eck am Bahnhof in Urft, wo wir feuchtfröhlich auf den Zug zurück nach Aachen gewartet haben..